Jahresrückblick 2017

Wieder geht ein Jahr zu Ende und bevor wir bis zum Hals in Weihnachtskeksen, Punsch und Geschenken versinken gilt es auch heuer wieder das Jahr aus Rugbysicht revuepassieren zu lassen. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle war es heuer für den RC Innsbruck – großartige Siege wurden errungen aber gleichzeitig musste man viele bittere Niederlagen einstecken.

Das Rugby Jahr startete wie immer mit den Six Nations. Diese waren um einiges offener, als jene des vergangenen Jahres und brachten viele extrem enge und spannende Partien mit sich. Vor allem die Siege von Schottland gegen Wales und Irland kamen überraschend, am Ende konnte sich die Männer aus England aber zum zweiten Mal in Folge durchsetzen. Gleichzeitig schufteten die Jungs und Mädls des RCI unter der Leitung von Jim Crick ab Jänner zwei Mal die Woche in der Halle und arbeiteten an ihrer Fitness. Ab Februar ging es dann auf den Platz, wo neben dem spielerischen weiter an der körperlichen Verfassung gearbeitet wurde. Diese Arbeit zahlte sich auch gleich im ersten Testspiel aus, in dem Regensburg auswärts mit 29:7 besiegt werden konnte. Die gute Form konnte man auch in der Liga in Zählbares umsetzen. Ein knapper Sieg in Wien gegen Celtic konnte durch eine sehr starke Performance im Heimspiel gegen Graz bestätigt werden. Nach dem ersten Sieg überhaupt in Ljubljana gegen Olimpija kam dann das erste Highlight des Jahres: das Auswärtsspiel in Wien gegen RU Donau. Die Mountainboys waren dabei heiß auf die zweite Premiere in Folge und wurden für ihren Willen auch belohnt. In einer knappen Partie in der die Führung mehrmals wechselte, konnten sich die Innsbrucker am Ende mit 19:16 durchsetzen und Donau die erste Heimniederlage seit über 10 Jahren zufügen.

Somit war der Weg zum ersten Titel in der ARC Premiership eigentlich frei, dieser wurde allerdings durch eine überraschende Niederlage gegen Stade vergeben. Am neuen Heimplatz in Rinn verlor man gegen die Exilfranzosen 20:13 und beendete die reguläre Saison somit auf Platz 2 in der Tabelle. Die Chance auf den ersten Staatsmeisterschaftstitel lebte allerdings nach wie vor und nach einem souveränen Heimsieg im Halbfinale gegen Celtic, stand der RCI in seinem ersten Finale seit 2014. Angefeuert von vielen Fans im Wiener Sportclub Stadion konnte man dabei RU Donau mehr als Parole bieten. Nach einer 6:5 Führung zur Halbzeit war der Sieg schon zum greifen nah, allerdings konnte Donau aufgrund einer extrem starken Phase am Beginn der zweiten Halbzeit, in der sie drei Tries legen konnten, den Sieg an sich reißen. Die Tiroler stemmten sich mit aller Kraft gegen die Niederlage, konnten die Dominanz in der Schlussphase allerdings nicht in genug Zählbares ummünzen und so ging das Spiel mit 20:13 an die Wiener. Die Endtäuschung über die Niederlage war riesig, aber gleichzeitig konnte man auf die beste Saison der Clubgeschichte zurückblicken.

Der Sommer brachte dann auf internationaler Ebene das Highlight des Rugbyjahres: die British and Irish Lions Tour in Neuseeland. Nachdem die All Blacks die letzte Tour vor 12 Jahren mit 3:0 für sich entscheiden konnten, waren die Europäer auf Revanche aus. Die Kiwis konnten das erste Spiel in Auckland klar für sich entscheiden. In Wellington gelang den Lions dann allerdings die Überraschung und sie konnten als erste Mannschaft seit 2009 die All Blacks zu Hause schlagen. Somit kam es im Eden Park von Auckland zum großen Finale, das mit 15:15 allerdings unentschieden ausging, womit auch die Serie mit Gleichstand beendet wurde. Zurück in Innsbruck musste der RCI über die Sommermonate einige Rückschläge in Kauf nehmen. Neben vielen Abgängen wütete schon in der Vorbereitung der Verletzungsteufel. Allerdings gab es zu Saisonbeginn auch sehr erfreuliche Nachrichten für den RCI: Nach dem Abgang des alten Nationalteamcoaches Steve Doyle wurde RCI Coach Jim Crick zum neuen Nationalteamtrainer. Diese Funktion übt er nun parallel zu seiner Tätigkeit in Innsbruck aus.

Die Abgänge und Verletzungen wirkten sich dann auch auf die Herbstsaison aus. So sollte der Testspielsieg im September gegen Bad Reichenhall der einzige der Saison bleiben. Schon das erste Ligaspiel musste man mit nur 14 Spielern in Graz bestreiten und es ging in weitere Folge auch verloren. Nach einer Heimblamage gegen Donau im nächsten Spiel, konnte man den Männern von Olimpija in Rinn gut Paroli bieten, musste sich allerdings knapp geschlagen geben. Es folgten eine weitere Auswärtsschlappe gegen Celtic und eine extrem bittere Heimniederlage gegen Stade. Bis zur letzten Minute konnten die Tiroler die Führung verteidigen, bevor Stade durch einen Try doch noch den Sieg an sich riss. Die neben dem verlorenen Staatsmeisterschaftsfinale wohl bitterste Niederlage des Jahres kam dann Ende November in Bozen. Mit einer 50:5 Blamage musst man zum ersten Mal seit 10 Jahren das Murmeltier und damit den Tiroler Cup an Bozen abgeben. Das letzte Saisonspiel wurde dann aufgrund der Witterungsbedingungen in Wien abgesagt. Für die Mountainboys des RCIs gilt es nun, die Saison abzuhacken und nach der Weihnachtspause mit neuem Elan in die Vorbereitung für das Frühjahr 2018 zu starten.

Während es für die Herren im Herbst nicht so rund lief, konnte der RCI aus dem Nachwuchsbereich sehr erfreuliche Nachrichten vermelden. Vier Tage in der Woche wird in der VS Reichenau Rugby gespielt, wobei Klassen jedes Jahrgangs in das Schulrugbyprojekt integriert sind. Daneben konnte unser Jugendtrainer Christian Pöhl unterstützt von vielen Helfern eine Jugendmannschaft aufbauen. Diese trainiert zwei Mal pro Woche und umfasst ca. 25 Kinder aller Altersstufen. Das Highlight für unsere Jugend kam dann Ende November: Zum ersten Mal überhaupt konnte eine Jugendmannschaft des RCI an einem Turnier teilnehmen. In Leifers in Südtirol konnte die U14 sogar eine eigene Mannschaft stellen, während Kinder anderer Altersstufen bei anderen Mannschaft mitspielen durften.

Ein erfolgreiches Jahr geht auch für die Mountaingirls vom Women´s Rugby Club Innsbruck zu Ende. Gleich zu Beginn der Frühjahrsaison zeigten die Damen ihre physische und mentale Stärke und fuhren einige Podestplätze in den 7s Turnieren ein. Ein besonderes Highlight war für alle das Heimturnier im Mai am Raggplatz in Hall, wo sich der WRCI mit einem besonders großen Kader von 20 Mädels präsentierte. Bei der Staatsmeisterschaft in Linz holten sich die Damen die Bronzemedaille, welche die gute Frühjahrsaison wiederspiegelte. Leider mussten im Sommer von einigen langjährigen Spielerinnen Abschied genommen werden. Dennoch wurde auch die Herbstsaison erfolgreich gleich zu Beginn mit einem 3. Platz aus 9 Mannschaften gestartet. Die Mountaingirls mussten aber unglücklicherweise mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen im Herbst die restliche Saison bestreiten und konnten sich nichtsdestotrotz mit einem 5. Platz in der Gesamttabelle für die 1. Bundesliga der Austrian Women’s 7s Series qualifizieren.

Für alle unsere Mannschaften geht es nun in die wohlverdiente Winterpause, bevor ab Mitte Jänner wieder mit dem offiziellen Hallentraining begonnen wird. Ein Highlight gleich zu Beginn des neuen Jahres wird das Snow Rugby Turnier vom 26.-27. Jänner sein. Stattfinden wird es wie die letzten beiden Jahre beim Olympiaexpress am Patscherkofel und diesmal werden Mannschaften aus England, Deutschland und Österreich dabei sein. Also jetzt schon in den Terminkalender eintragen, es wird sich auszahlen!

Zum Abschluss gilt es natürlich all jenen zu danken, die dieses Jahr den Rugbybetrieb in Innsbruck möglich gemacht haben. Zuerst gilt der Dank all unseren Sponsoren, die den RCI Jahr für Jahr finanziell unterstützen. Ganz essentiell sind natürlich auch all jene, die den Verein abseits des Platzes am Laufen halten, sei es im Vorstand, bei den Kinderprogrammen, beim Linienziehen vor dem Spiel oder beim Würstelverkauf neben dem Platz. Mit dem Team des SV Rinn wurde auch ein neuer Partner für die Heimspiele gefunden, auch ihnen gilt unser Dank für die hervorragende Zusammenarbeit! Ein großes Dankeschön geht auch an unseren Coach Jim Crick, der die Mannschaft diese Saison mit seiner akribischen Arbeit zu nie dagewesenem Erfolg geführt hat. Thanks Jim! Und zu guter Letzt möchten wie jedem Danke sagen, der diese Saison das Trikot des RCI übergestreift hat und sich für die anderen ins Getümmel geworfen hat!

Ein herzliches Dankeschön im Namen der Mountainboys, Mountaingirls und Mountainkids für ein weiteres scrumtastisches Rugbyjahr und wir blicken voller Vorfreude auf die kommende Saison! Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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