Auswärtsclash in Maribor

Der RC Innsbruck durfte zum Abschluss der Premiership 2016 erstmalig nach Maribor reisen. Nachdem der RK Ljubljana und auch RAK Olympija Ljubljana die Liga bereits in den letzten Jahren bereichert hatten, war in diesem Jahr der RK Maribor ebenfalls in die höchste Spielklasse aufgestiegen. Der RC Innsbruck glänzte wie bereits in den Vorjahren mit den vermutlich stärksten Forwards der gesamten Liga – das Spiel versprach also einen harten Fight mit den Slowenen.

 

Das Team um Kapitän Michael Oberhauser startete die Auswärtsfahrt am Samstag bereits um 05:30 Uhr am Morgen und reiste mit großen Erwartungen an, sollte doch der dritte Sieg aus dem vierten Spiel der Playoffs eingefahren werden! Coach Jim Crick hatte in den zwei Wochen zwischen dem knappen Sieg gegen RAK Olympija Ljubljana und dem Saisonabschluss gegen RK Maribor das Hauptaugenmerk im Training nochmal auf die Fitness seiner Spieler gelegt, um die vollen 80 Minuten Gas geben zu können.

 

Um 14:30 Uhr pfiff der slowenische Referee – an dieser Stelle herzlichen Dank für die souveräne Spielleitung – das Spiel an. Während die Hausherren ihren Start verschliefen, deutete der RC Innsbruck bereits an, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln sollte. Der von einem Mittelhandbruch frisch genesene Inside Center Lukas Kolb wirbelte mit seinen krachenden Runs die gegnerische Defensive auf. Die Innsbrucker Forwards angetrieben von der Nummer 8 Conor Gleeson konnten bereits in den ersten Minuten ihr Können unter Beweis stellen. So war es auch Hooker Max Büttner, der im Mittelfeld zwei Gegenspieler auf sich zog und mit einem wunderschönen Offload den Weg frei machte für Mr. 100% Conor Gleeson (mindestens 1 Try in jedem seiner Spiele). Florian Rudiferia verwandelte die Conversion und der RC Innsbruck lag mit 0:7 vorne. Kurz danach bereits die erste Schrecksekunde: Nach einem Tackle blieb Scrum Half Tom Millen mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Vielen Dank an unsere Gastgeber an dieser Stelle für den schnellen Krankentransport in die Klinik. Die Saison unseres jungen Scrum Halfs wurde damit vorzeitig beendet, Diagnose Schlüsselbeinbruch! Gute Besserung wünscht dir dein Team.

 

Daraus resultierend musste Jim Crick seine Backline umstellen. Mathias Märk rutschte im letzten Spiel seiner Karriere vom Wing auf die frei gewordene Position. Jedoch ließ der RC Innsbruck seinen guten Start ins Spiel nicht abreißen und legte weiter nach. Ein weiterer Try von Lorenz Messmer und zwei verwandelte Penalties durch Florian Rudiferia schraubten den Punktestand der Innsbrucker auf komfortable 20 Punkte. Leider mussten die weit angereisten Gäste noch weitere Verletzungen verkraften und so kassierte man noch vor der Pause einen nicht erhöhten Try der Gastgeber. Nach einem eigentlich nicht besorgniserregenden 5:20 zur Halbzeit, waren es die Gastgeber aus Maribor, die besser zurück ins Spiel fanden. Die Innsbrucker Defensive war nun gezeichnet von allgemeiner Verwirrung und kollektivem Chaos. Vorstöße in die gegnerische Hälfte war ihnen nur mehr selten vergönnt und so waren es die Slowenen, die von nun an Punkte anschreiben konnten. Mitte der zweiten Halbzeit war es abermals Fly Half Florian Rudiferia, der einen Angriff der Slowenen abfangen und unberührt über den halben Platz in die Tryzone laufen konnte. 19:27 stand es von da an – Innsbruck also weiterhin in Führung. Doch die Schlussphase des Spiels war von weiteren Unsicherheiten geprägt und Maribor gelang es zwei weitere nicht erhöhte Tries zu legen. Während die Gastgeber nach ihrer Aufholjagd den 29:27 Sieg mehr als verdient hatten, sah man auf Innsbrucker Seite viele hängende Köpfe und allgemeine Ratlosigkeit, wie man das Heft des Spiels derart aus der Hand geben konnte.

 

Nichtsdestotrotz können wir auf einen versöhnlichen Abschluss in der Premiership schauen. Über die Saison hinweg konnte sich das Team von Coach Jim Crick kontinuierlich steigern und man kann seine Handschrift im Spiel bereits deutlich erkennen. Wie bereits angesprochen ist die steigende Leistungskurve des gesamten österreichischen Rugby Sports zu erkennen und wir sind der Meinung, dass dieser Trend auch in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben wird. Viele Clubs haben inzwischen gut ausgebildete Trainer in ihren Reihen, die ihre Teams deutlich verbessern. Auch die vorbildliche Jugendarbeit von Clubs wie Stade Vienna oder Donau Wien ist in Innsbruck nicht unbeachtet geblieben und man kann dank der Arbeit von Stephen Neill und Reini Aigner inzwischen auf knapp 40 regelmäßige Teilnehmer beim Innsbruck Kids Rugby blicken.

Auch die Integration von Flüchtlingen, sowie absoluten Rugby Neulingen klappt beim RC Innsbruck immer besser und wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen verantwortlichen Personen, die sich neben Uni, Arbeit und sonstigen Verpflichtungen so engagieren.

 

 

Wir wünschen allen eine schöne Winterpause und wer das Team des RC Innsbruck nochmal in Aktion sehen will: Am 13.11.2016 um 14:30 Uhr spielen wir in Bozen gegen die Black Eagles Brixen aus der bayrischen Verbandsliga Süd und am 27.11.2016 gegen Bozen im Tiroler Cup.

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